Tanja Dautzenberg

Meine Begeisterung für Natur- und Tierwelt ließ mich nach dem Abitur in Göttingen das Studium zur Forstingenieurin beginnen. Erst jetzt, in Verbindung mit dem Studium, lernte ich während meines ersten Praxissemesters auch die Jagdpraxis kennen. Vieles, was ich dort erlebte, machte mich zunächst eher skeptisch. Was mich aber besonders prägte, war die Begegnung mit Wildtieren in der Natur - und vor allem die passionierte Arbeit der Hunde. So entschied ich mich, noch während des Studiums, mir den Traum eines eigenen Jagdhundes zu erfüllen. Den Jagdschein hatte ich bereits während meines Grundstudiums gemacht und war nun besten Willens, einen Jagdhund aus dem Tierschutz zu holen und ihm das kontrollierte Jagen mit mir im Team zu ermöglichen.

So begann meine Zukunft als Hunde-Coach mit dem vierjährigen Münsterländer-Rüden Snert. Anfangs hatte Snert keinerlei Motivation mit mir zusammen zu arbeiten, machte sich selbstständig und reagierte auf Beschränkungen und Zwang mit massivem Aggressionsverhalten. Klassische Ausbildungsmethoden und gut gemeinte Ratschläge von seit Jahrzehnten erfahrenen Hundeausbildern erzeugten in ihrer Durchführung nur mehr Aggression und Angst.

So wurde mir klar, dass ich auf diesem Weg nie ein Vertrauensverhältnis aufbauen würde, geschweige denn Snert zur Kooperation mit mir überzeugen würde. Ich entschied mich, die Jagd mit dem Hund hinten an zu stellen und kümmerte mich erstmal um die wesentlichen Baustellen. Klare Strukturen, positive Bestärkung, Aufbau des Apportierens mit dem Futterbeutel, Schleppleinentraining u. v. m. Unsere Erfolge waren zunächst riesig, doch irgendwann stagnierten wir. Freilauf im Wald war immer noch nicht möglich und in den wichtigen Momenten wurde ich von Snert weiterhin ignoriert.

Nach Abschluss meines Studiums ließ mich das Thema der professionellen Hundeausbildung noch nicht los und ich entschied mich, statt der klassischen beruflichen Laufbahn der Forstingnieurin nachzugehen, mich ganz dem Thema Hund zu widmen. So setzte ich alles auf eine Karte und begann im Frühling 2006 ein einjähriges kynologisches Vollzeitstudium bei einem bekannten Trainingszentrum für Menschen mit Hunden. Durch neue innovative Trainingsmethoden und eine andere Sichtweise der Beziehung Mensch – Hund wurden auch meine eigenen Erfahrungen mit Snert besser. Mit dem Ergebnis, dass sich unsere Beziehung Tag für Tag festigte und wir auch die jagdlichen Fächer mit Bravour absolvieren. Seit Frühjahr 2007 arbeite ich nun hauptberuflich als Hundetrainerin und arbeite sowohl mit sogenannten Problemhunden als auch mit arbeitlosen Familienhunden. Und natürlich meiner ganz persönlichen Leidenschaft, der Jagd und Jagdhunden.

Im Juni 2008 verstärkte ich dann mein Rudel um eine neun Wochen alte DD-Hündin.
In zahlreichen Gesprächen mit Jägern, denen ich die neueren Ausbildungs-Methoden nahe bringen wollte, wurde der DD immer als der Rassehund geschildert, der schwer über positive Verstärkung und vor allem nicht ohne Starkzwang ausgebildet werden könnte. Für mich zwar nicht das einzige aber ein überzeugendes Argument, mich dann auch genau für diese Rasse zu entscheiden. Nun sind seitdem einige Jahre vergangen in denen meine Hündin und ich von VJP über HZP zur VGP als Team rundherum überzeugen konnten!

Tanja Dautzenberg

Tanja Bergmann

Tanja Bergmann